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Exklusiv für unsere Abonnentinnen und Abonnenten organisiert die TheaterGemeinde Hamburg regelmäßig eigene Konzerte und Veranstaltungen. Hier "begegnen" sich: Unterschiedliche Genres, Themen, Kunstrichtungen, Musikstile und und und. Lassen Sie sich überraschen!
04. Juni 2024
Weiträumigkeit ist einer der ersten Begriffe, der einem in den Sinn kommt, wenn allgemein von US-amerikanischer Musik die Rede ist, in der sich oft die ausgedehnte Landschaft spiegelt, gerne assoziiert mit dem Stereotyp unbegrenzter Möglichkeiten. Wenn Dirigent Garrett Keast auf Einladung der TheaterGemeinde Hamburg mit seiner Berlin Academy of American Music (BAAM) am 4. Juni im Großen Saal der Elbphilharmonie gastiert, werden Stereotype dieser Art selbstverständlich auf Herz und Nieren geprüft. Schließlich geht es dem Dirigenten, der das professionelle Kammerorchester Anfang 2021 – mitten im Corona-Winter – gegründet hat, um die Aufführung und Förderung amerikanischer Werke in ihrer ganzen Bandbreite.
Dazu zählen vor allem Werke neueren Datums, die typische amerikanische Narrative aufgreifen und hinterfragen, wie das Orchesterstück „A Mass of Stars Block the View“, das die dänische Cellistin und Komponistin Josephine Opsahl als „eine große, kosmische und abenteuerliche Reise in das unendliche Universum“ bezeichnet. Ein weiträumiges Feld steckt also auch diese Uraufführung ab, bevor mit „Dark with Excessive Bright“ noch ein zweites zeitgenössisches Werk der hierzulande kaum bekannten Komponistin Missy Mazzoli auf der Agenda steht.
In einer späteren Fassung hat Mazzoli das ursprüngliche Soloinstrument – den Kontrabass - durch eine Violine ersetzt, was der jungen Dresdner Solistin Charlotte Thiele die Möglichkeit gibt, sich mit einem Werk zu befassen, das sich mit großen Tonhöhenkontrasten in spirituelle Sphären vortastet. Thiele hat an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar studiert, ist ab dieser Saison Konzertmeisterin der aus 18 jungen Musikerinnen und Musikern bestehenden Giuseppe-Sinopoli-Akademie der Sächsischen Staatskapelle Dresden und gibt am 4. Juni mit Mazzolis Stück ihr Debüt als Solistin in der Elbphilharmonie.
Fotos: Björn Kadenbach, Kiran West
25. Februar 2024
Die Klassikszene müsse sich verjüngen und neu erfinden, damit es auch morgen noch ein Publikum für gehobene Musik gäbe, schallt es aus allen Gazetten. Man könnte frohlockend antworten: Tut sie ja! Bestes Beispiel sind die LGT Young Soloists, die 2019 ihr Debüt im Großen Saal der Elbphilharmonie gaben – schon damals auf Initiative der TheaterGemeinde Hamburg – und die Besucher des Konzerts (sowie anwesende Kritiker) dermaßen begeisterten, dass eine weitere Einladung nicht lange auf sich warten ließ. Für den 25. Februar bat die TheaterGemeinde nun zum dritten Mal dieses außergewöhnliche, von der Liechtensteiner Bank LGT geförderte Projektorchester nach Hamburg.
Dieses Mal stand der russische Cellist Alexey Stadler dem hochmotivierten Orchester zur Seite, das – wie immer – mit seinem Gründer und musikalischen Leiter, dem Geiger Alexander Gilman, anreiste. Seit 2017 lebt der sympathisch unprätentiöse Musiker, der im Gespräch immer wieder betont, wie sehr ihm die Musikvermittlung am Herzen liegt, in Hamburg, wo er seit Oktober 2023 eine Professur für Violoncello an der Hochschule für Musik und Theater innehat. Für seinen Auftritt als Solist bei den LGT Young Soloists suchte sich der 32-Jährige ein Werk, das sein ruhiges, besonnenes Wesen aufs Angenehmste zu unterstreichen scheint: das zweite Cellokonzert des lettischen Komponisten Pēteris Vasks mit dem Titel „Klātbūtne“ („Gegenwart“).
Fotos: LGT Young Soloists, Marie Staggat, Maurice Haas, Oliver Heissner
03. Juni 2023
Amerika – das Land der unbegrenzten Möglichkeiten! Dieser Mythos hat längst Risse bekommen – und doch: Der amerikanische Geist, dass vieles geht, was zunächst unrealistisch erscheint, treibt immer wieder ungeahnte Blüten. Das beste Beispiel liefert die Entstehungsgeschichte der Berlin Academy of American Music, die am 3. Juni bereits zum zweiten Mal von der TheaterGemeinde Hamburg in den Großen Saal der Elbphilharmonie eingeladen wurde.
Mitten im Pandemiejahr 2021, in dem die Kultur allerorts am Boden lag, trat der in Berlin lebende Dirigent Garrett Keast, der bereits am Pult der renommiertesten europäischen Orchester stand, die Flucht nach vorne an und gründete die Berlin Academy of American Music. Geburtshelfer war ein anderer Amerikaner: der Komponist Craig Urquhart, der zusammen mit dem griechischen Flötisten Stathis Karapanos nach einer Möglichkeit suchte, Craigs neu orchestrierte „Lamentation for Flute and Strings“ aufzunehmen. Keast hatte bereits im Sommer 2020 viele MusikerInnen zu einer Kammerorchestereinspielung eingeladen und gründete mit den besten aus diesem Pool die Berlin Academy of American Music, als das „Lamentation“-Projekt sich zur Aufnahme eines ganzen Albums ausweitete. „Transatlantic“ – so der Titel des Debüt-Albums – versammelt Stücke von Copland, Dorman, Strawinsky, Takemitsu und Urquhart, die allesamt die Anziehungskraft der Vereinigten Staaten auf Komponierenden der modernen Klassik bis in die Gegenwart widerspiegeln. Die 5-Sterne-Weihen des „BBC Music Magazine“ und des Magazins „das Orchester“ für diese außergewöhnliche CD ließ nicht lange auf sich warten.
Auch beim Konzert am 03. Juni stand eine Komposition von Craig Urquhart auf dem Program: mit seinem Klavierwerk "Adieu" fing die in Hamburg lebende Pianistin Hanni Lang den melancholischen Moment des Abschieds in schwebenden Tönen ein. Auch Caroline Shaws Konzert „Watermark“ - eine Erstaufführung - wurde von Hanni Liang zu Gehör gebracht.
Fotos: Kiran West, Sibylle Zettler, Thies Rätzke
17. April 2023
Wenn Hagar Sharvit, die israelische Mezzosopranistin in dritter Generation mit bulgarischen, ukrainischen, polnischen und deutschen Wurzeln, und Daniel Arkadij Gerzenberg, ein deutsch-jüdischer Pianist und Lyriker postsowjetischer Herkunft, „Ein Panorama jüdischer Kultur in Europa“ aufspannen, ist ihnen zweifellos bewusst, dass sie sich damit auf ein äußerst breites Feld wagen.
„Zikaron – Erinnerung“ lautet der Titel ihres Programms mit jüdischer Musik und Lyrik in Anlehnung an Gustav Mahlers gleichnamiges Lied aus früher Jugendzeit. Und Erinnerung gehört immer dazu, wenn von jüdischer Kultur die Rede ist. Angefangen bei der Zerstörung des jüdischen Tempels in Jerusalem durch die Römer im Jahre 70, durch die das jüdische Volk heimatlos wurde – und bis zur Gründung des Staates Israel 1948 auch blieb. Die Anfeindungen, Vertreibungen und das Leben im Exil haben sich in dieser langen Zeit in die jüdische Kultur eingeschrieben – samt dem Kulminationspunkt der Grausamkeit: dem Holocaust.
Ein Betroffenheitsprogramm muss man bei Sharvit und Gerzenberg trotzdem nicht befürchten, spüren sie neben Liedern, die im KZ geschrieben und gesungen wurden, und politischen Liedern, entstanden im Exil, doch auch den jüdischen Einflüssen bei deutschen und französischen Komponisten nach, wobei auch Volks- und Kabarettlieder aufgegriffen werden. Von Robert Schumann über Hanns Eisler und Viktor Ullmann bis zu Maurice Ravel, Kurt Weill und Hector Docx führt die Spur jüdischer Prägung. Der junge englische Pianist und Komponist hat unter anderem Gedichte von Gerzenberg unter dem Titel „wiedergutmachungsjude“ vertont. Auch sie erklangen beim Konzert am 17. April, das die TheaterGemeinde Hamburg zusammen mit TONALi veranstaltete.
Fotos: Andrej Grilc, Sophie Wolter, Thies Rätzke
05. April 2023
Der Reiz, im franz ensemble zu spielen, läge darin, einerseits die Klangfülle eines kleinen Orchesters erreichen zu können und andererseits so agil und flexibel reagieren zu können wie Kammermusiker, gibt Klarinettist Maximilian Krome in einem Interview zu Protokoll. Als die acht Musikerinnen und Musiker rund um die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen erstmals 2017 bei den ostfriesischen „Gezeitenkonzerten“ zusammenkommen, um Franz Schuberts Oktett in F-Dur aufzuführen, ist der Gedanke, ein festes Ensemble zu gründen, noch nicht geboren. Doch dieser erste gemeinsame Auftritt ist für alle Beteiligten so beglückend, dass man beschließt weiterzumachen. Ungewöhnlich, arbeiten Ensembles dieser Größe für gewöhnlich doch nur projektbezogen, weil das Repertoire für die Besetzung mit Klarinette, Horn, Fagott, zwei Violinen, Bratsche, Cello und Kontrabass begrenzt ist.
Schubert wurde denn auch zum Namensgeber jenes Ensembles, das zwei Jahre später – erweitert um ein Klavier – mit seinem Debüt-Album mit Werken des Beethoven-Freundes Ferdinand Ries die Klassikwelt aufhorchen lässt. 2020 spielt man dann drei Werke des Schweden Franz Berwald ein. Ries’ Oktett op. 128 und Berwalds Grand Septett B-Dur bildeten denn auch die Klammer für Schuberts Streichtrio B-Dur D 471 und Carl Nielsens Quintett „Serenata in vano“ beim Konzert am 5. April im Kleinen Saal der Elbphilharmonie, zu dem die TheaterGemeinde Hamburg und TONALi das franz ensemble eingeladen hat. Das Spielen in wechselnden Besetzungen gehört nämlich ebenso zum Markenzeichen dieser außergewöhnlichen Formation wie ihr freier Geist. Die Proben seien nur der Grundstein, um im Konzert improvisieren zu können, sagt Fagottistin Rie Koyama.
Fotos: Ervis Zika, Thies Rätzke, Sophie Wolter
28. Februar 2023
Allen Unkenrufen zum Trotz harmonieren Kunst und Kommerz manchmal eben doch ganz hervorragend miteinander. Vor zehn Jahren wurde mit Unterstützung der Liechtensteiner Privatbank LGT das Streicherensemble LGT Young Soloists gegründet. Zum Jubiläum hat die TheaterGemeinde Hamburg das mit internationalen SolistInnen zwischen 12 und 23 Jahren besetzte und weltweit gastierende Orchester in den Großen Saal der Elbphilharmonie eingeladen.
Das Erfolgsrezept des Ensembles ist ebenso einfach wie bestechend: Das bei vielen SolistInnen vorherrschende Konkurrenzdenken und isolierte Üben, angefeuert durch die übliche Ochsentour karrierefördernder Wettbewerbe, wird bei den LGT Young Soloists in ein harmonisches Miteinander umgemünzt. Hier werden Einzelkämpfer zu Teamplayern, die praktische Erfahrungen in der Kammer- und Orchestermusik sammeln, aber auch gemeinsam ihre solistischen Fähigkeiten weiterentwickeln. So werden bei Konzerten die Solostimmen selbstredend aus den eigenen Reihen besetzt, in deren Hand auch ein Großteil der Programmgestaltung liegt. Die individuelle, breitgefächerte Förderung der einzelnen Mitglieder liegt Leiter Alexander Gilman, der seit 2019 als Gastprofessor am Royal College of Music in London unterrichtet, dabei besonders am Herzen.
Fotos: LGT Young Soloists, Marion Schonenberger, Thies Rätzke, Oliver Heissner
07. November 2022
Frisch von seiner Japan-Tournee zurückgekehrt, folgte das Goldmund Quartett einer Einladung der TheaterGemeinde Hamburg in den Kleinen Saal der Elbphilharmonie. Seit seiner Gründung im Jahr 2009 spielen die vier Streicher aus München in unveränderter Besetzung und arbeiten unermüdlich an der Erweiterung ihres Repertoire. „Travel Diaries“ heißt das jüngste Album mit Werken von Fazıl Say, Dobrinka Tabakova, Wolfgang Rihm, Ana Sokolović und Bryce Dessner, das das Quartett 2020 anlässlich seines zehnjährigen Bestehens veröffentlichte, und mit dem es seine eigene musikalische Geschichte erzählt. Die beginnt in München, wo die Geiger Florian Schötz und Pinchas Adt, Bratschist Christoph Vandory und Cellist Raphael Paratore schon als Abiturienten ihr erstes großes gemeinsames Konzert im Prinzregententheater geben. In den Folgejahren sammelt das junge Ensemble etliche Preise ein, tourt um die ganze Welt und begeistert das Publikum mit seinem frischen, unverstellten Zugriff auf das klassische, romantische und zeitgenössische Repertoire.
Im Hamburger Konzert - ermöglicht durch Spenden der TheaterGemeinde-Mitglieder - erklangen mit Joseph Haydns „Lerchen-Quartett“, Felix Mendelssohns Streichquartett Nr. 4 in e-moll sowie Anton Weberns „Langsamer Satz“ und „Sechs Bagatellen“ drei (moderne) Klassiker.
Fotos: Nikolaj Lund, Sophie Wolter, Thies Rätzke
20. September 2022
Als „babylonische Sprachverwirrung auf musikalischem Spitzenniveau“ bejubelt „Die Zeit“ das Berliner Trickster Orchestra. Das Kollektiv, bestehend aus 17 Musikerinnen und Musikern unterschiedlichster Nationalitäten, verbindet traditionelle europäische, west-, zentral- und ostasiatische Instrumente mit Elektronik zu einem pulstreibenden zeitgenössischen Klangcocktail. „Trans-traditionelle Avantgarde-Musik“ nennt das Trickster Orchestra seine hellhörigen Umdeutungen und Zusammenführungen von Stilen und Kulturen. Das spiegelt sich auch in seiner bunten Zusammensetzung wider: die Mitglieder des Ensembles sind in den Bereichen der Neuen Musik und des Jazz ebenso beheimatet wie im Hip-Hop, Weird Pop und der freien Improvisation. Letztere ist das wohl wichtigste Standbein des Trickster Orchestra, das im April 2022 mit dem Deutschen Jazzpreis als „Ensemble des Jahres“ ausgezeichnet wurde. Drei Monate später erhielt Bandleaderin Cymin Samawatie den Jazzpreis Berlin.
Mit den beiden SolistInnen des Abends - Cellist Bryan Chen und Geigerin Mayumi Kanagawa - standen zwei TONALi-FinalistInnen erstmals gemeinsam mit dem Orchester auf der Bühne und sorgten für den klassischen Anteil des Konzerts.
Fotos: Susanne Diesner, Silke Weinsheimer, Kaupo Kikkas, Harald Hoffmann, Lena Ganssmann
05. Februar 2022
„BAAM!“ – im Comic könnte dieses Geräuschwort plakativ unterstreichen, dass etwas Knall auf Fall wie aus dem Nichts erscheint. BAAM – das ist zugleich die Abkürzung für die Berlin Academy of American Musik. Und auch die ist scheinbar wie aus dem Nichts entstanden und spielte im Februar 2022 auf Einladung der TheaterGemeinde Hamburg für deren Abonnentinnen und Abonnenten im Großen Saal der Elbphilharmonie.
Gegründet wurde der Klangkörper vor einem Jahr mitten in der Pandemie. Einer, der sich durch das Virus nicht einschüchtern lassen wollte, war der amerikanische, in Berlin lebende Dirigent Garrett Keast. Im Sommer 2020 beschlossen er und die Kontrabassistin Rosemary Salvucci, einige improvisierte Orchesterlesungen mit Kammerorchesterrepertoire in einem Studio in Berlin-Kreuzberg einzuspielen und luden dazu etliche Musizierende ein. Mit den besten dieses Projekts stellte der Dirigent ein neues Kammerorchester zusammen: Die Berlin Academy of American Music war geboren.
Gemeinsam mit der TONAListin Kiveli Dörken am Klavier brachte die BAAM in der Elbphilharmonie unter anderem Werke von Leonard Bernstein, George Gershwin, Aaron Copland und Caroline Shaw zu Gehör.
Fotos: Kiran West, Giorgia Bertazzi
07. Oktober 2021
Aufbruchstimmung allerorts. Und besonders im Kulturbereich. Endlich ging es wieder los nach den Pandemie-bedingten Schließungen. Die lähmende Stille wird aus Konzerthäusern wie der Elbphilharmonie vertrieben. Und ein bisschen ist das auch das Verdienst der TheaterGemeinde Hamburg, die für ihre Mitglieder eines der spannendsten jungen Orchester Europas nach Hamburg eingeladen hatte: die LGT Young Soloists. Ansässig in der Schweiz, stammen die Mitglieder dieses hochambitionierten Streichensembles aus 15 Nationen. Einfach nur den üblichen Klassikkanon herunterdudeln, kommt für diese Musikerinnen und Musiker im Alter zwischen 14 und 25 Jahren natürlich nicht in Frage. Gut, im Jahr 2020 beschäftigte man sich jubiläumshalber mit dem vor 250 Jahren geborenen Beethoven und nahm auch gleich eine CD mit einer Cello- sowie der allseits verehrten Kreutzer-Sonate auf, aber: recomposed – in Bearbeitungen für Solisten und Streichensemble. Das klang frisch, neu und überzeugend.
In der Elbphilharmonie boten die Young Soloists unter der Letiung ihres Dirigenten Alexander Gilman und begleitet vom Pianisten Martin James Bartlett und Cellisten Maxim Calver ein buntes Programm, das den Bogen von Robert Schumanns Cellokonzert a-Moll über Astor Piazzollas Vier Jahreszeiten in Buenos Aires und Airat Ichmouratovs Concerto Grosso Nr. 1 bis hin zu Philip Glass' erstem Konzert für Klavier und Streichorchester spannte.
Fotos: LGT Young Soloists, Maurice Haas, Claudia Hohne, Paul Marc Mitchell
15. Januar 2020
Nachdem er sich als Torwart drei Mal das Handgelenk gebrochen habe, spiele er nur noch mit dem Fuß als „offensiver Feldspieler“, sagt Aurel Dawidiuk in einem YouTube-Video. Eine kluge Entscheidung, denn als Pianist mit hervorragenden Karrierechancen – der in seiner Freizeit gerne mit Freunden das runde Leder kickt – ist der 19-jährige Hannoveraner auf eine geschmeidige Motorik seiner Hände angewiesen.
Aber nicht nur technisch zeugt Dawidiuks Klavierspiel von einer großen Reife, auch die geistige Durchdringung und große Ausdruckskraft, mit denen der Solist seinem Repertoire die höchsten musikalischen Weihen erteilt, sind für einen Solisten seines Alters alles andere als gewöhnlich. Das befand in 2019 auch die Jury des TONALi-Instrumentalwettbewerbs, indem sie Dawidiuk den mit 10.000 Euro dotierten Ersten Preis verlieh. Eine Entscheidung, die die Besucher des TONALi-Finales in der Elbphilharmonie begrüßten, denn auch der Publikumspreis wurde dem jungen Pianisten überreicht – sowie der Konzertpreis der TheaterGemeinde Hamburg, der 2019 zum allerersten Mal ausgelobt wurde und dem Solisten am 15. Januar einen Auftritt im Großen Saal der Elbphilharmonie zusammen mit dem jungen Kammerorchester EROICA Berlin und dem Dirigenten Jakob Lehmann ermöglichte. Exklusiv für Mitglieder der TheaterGemeinde brachte Aurel Dawidiuk noch einmal jenes Werk zum Leuchten, mit dem er schon beim TONALi-Wettbewerb die Zuhörer begeisterte: Robert Schumanns Klavierkonzert. Gerahmt wurde diese pianistische Liebeserklärung des Komponisten an seine Frau Clara von Sergej Prokofjews knackig kurzer erster Sinfonie und Felix Mendelssohns klanggewordener Italienbegeisterung: der Sinfonie Nr. 4.
Fotos: Irène Zandel, Peter Adamik, Nick Gilbert
09. Dezember 2019
Exklusiv für ihre Abonnentinnen und Abonnenten veranstaltete die TheaterGemeinde Hamburg ein Konzert im großen Saal der Elbphilharmonie, das ein denkwürdiges Zusammentreffen zwischen der Staatskapelle Weimar und dem Dirigenten und Organisten Hansjörg Albrecht versprach, bei dem auch die mächtige Klais-Orgel erklang.
Bachs Präludium und Fuge BWV 545 weisen bereits eine dermaßen souveräne Kompositionstechnik auf, dass man lange Zeit vermutete, das Werk stamme aus Bachs Leipziger Zeit. Tatsächlich ist eine erste Endfassung aber bereits vor 1717 in Weimar entstanden, wo die Staatskapelle Weimar schon damals über 200 Jahre ihren Dienst verrichtete. Damit ist sie eines der traditionsreichsten Orchester der Welt und für Beethovens achte Sinfonie bestens gerüstet, die verglichen mit ihren „titanischen“ Schwestern – der Siebten und Neunten – geradezu gelöste, humorvolle Töne anschlägt. Hector Berlioz kam diese Musik vor wie ein vom Himmel gefallener Witz. In Tschaikowskys erster Sinfonie fällt dagegen jede Menge Schnee von Himmel. Das Werk mit dem Beinamen „Winterträume“ ist eine Liebeserklärung an den russischen Winter, die dem Komponisten alles andere als leicht gefallen ist. Knapp zwei Jahre plagte er sich mit der Entstehung. So viel Zeit blieb dem Aachener Komponisten Philipp Maintz nicht, um seine Fantasie über das Adventslied „Nun komm, der Heiden Heiland“ zu schreiben, das Bach zu verschiedenen Choralbearbeitungen inspirierte. Mit dieser Uraufführung brachte Dirigent und Organist Hansjörg Albrecht vorweihnachtliche Orgelklänge im Bereich der zeitgenössischen Musik in den Konzertsaal.
Fotos: Toni Scholz, Felix Broede, Thies Rätzke
07. November 2019
Seit 1968 gibt es das Theater an der Max-Brauer-Allee bereits, denn das „Theater für Kinder“ nahm in diesem denkwürdigen „Revoltenjahr“ seinen Spielbetrieb auf! In dem ehemaligen Kino, das 1967 endgültig schloss, etablierten Barbara und Uwe Deeken ihr neues Kindertheater. Das Geheimnis des Erfolgs war von Beginn an: phantasievolle Inszenierungen und viel Musik. Und was tagsüber mit den Kleinen klappte, war auch irgendwann reif für den Abend - denn dann stand das Theater ja leer herum: Im Jahr 1996 kam die Hamburger Kammeroper dazu mit einem Abendspielplan für ältere Kinder bzw. Erwachsene.
An unserer exklusiven Veranstaltung Begegnung stellte sich das Allee Theater künstlerisch vor: mit Musik und Gesang aus den aktuellen Inszenierungen von „La Cenerentola“, „Aschenputtel“, „Die Zauberflöte“, „Ronja Räubertochter“ und „Eine Nacht in Venedig“. Aber auch das, was hinter den Kulissen geschieht, wurde zum Thema - in Gesprächen mit Intendant und Bariton Marius Adam, dem musikalische Leiter Ettore Prandi, der (mehrfach preisgekrönte) Bühnenbildnerin Kathrin Kegler sowie der Theater-Mit-Begründerin Barbara Deeken.
Fotos: Martin Bieling
04. November 2018
In Altona ist ein kleines Hamburger Kultur-Wunder geschehen: Nach drei Jahren ohne eigenen Spielort eröffnete das OPERNLOFT im November 2018 wieder ein Theater. Nach Beendigung der Zwangspause zeigt das neue alte Theater, was es will: Hier werden die großen Klassiker der Opernliteratur ebenso gespielt wie die eher unbekannten Werke. Der Clou: In jedem Fall dauert die Version im Opernloft nur 90 Minuten. Das hauseigene Kreativ-Team macht es möglich: Neue musikalische Arrangements werden erstellt und eigene Fassungen geschrieben. Große Opern werden dabei auf den emotionalen Kern konzentriert. Das Ergebnis sorgt immer wieder für Überraschungen - wie etwa Puccinis Oper „Tosca“, die in einer italienischen Trattoria spielt, oder Bizets „Carmen“, die in einer Schule angesiedelt wurde. Dazu kommen neue Formate wie die „Krimioper“ und der Opern-Slam „Sängerkrieg“.
Gleich nach der feierlichen „Wieder“-Eröffnung am 4. November 2018 gab es nur zwei Tage später eine exklusive Veranstaltung ausschließlich für die Abonnent*innen der TheaterGemeinde Hamburg. Zwei Sängerinnen und zwei Sänger sangen Arien und Duette, die einen Einblick in das zukünftige Programm des Opernlofts gaben. Und die Theatermacherinnen Inken Rahardt, Yvonne Bernbom und Susann Oberacker stellten ihr Konzept und ihre Pläne der ersten Spielzeit vor. Durch den Abend führte der Geschäftsführer der TheaterGemeinde, Dr. Josef Steinky. Die Musik kam dabei nicht zu kurz: Die Sängerinnen und Sänger gaben Ausschnitte aus den Opern „La Bohème“ (Puccini), aus „Werther“ (Massenet), „Carmen“ (Bizet) und „Faust“ (Gounod) zum Besten, und auch „einfach nur schönes Zeug“ erfreute die Zuhörenden: Von „Dein ist mein ganzes Herz“ bis „Die ganze Welt ist himmelblau“ wurde absolut kein Genre vernachlässigt.
Das Ergebnis war ein hochmusikalischer und gutgelaunter Abend, der mit vielen Gesprächen im Anschluss in der „loftigen“ Atmosphäre des ehemaligen England-Fährterminal ausklang.
Fotos: Martin Bieling
04. Juni 2018
Seit 1951 gibt es in Hamburg das Ernst Deutsch Theater, seit 1964 residiert es an der Mundsburg – und ist mit über 740 Plätzen das größte Privattheater Deutschlands. Wie kann ein so großes Theater so lange schon erfolgreich bestehen? Welche Impulse setzt das Ernst Deutsch Theater in seinem Spielpan? Welche Wagnisse muss das Theater eingehen, um jedes Jahr rund 200.000 Zuschauer*innen zu begeistern? Fragen, auf wir am 04. Juni 2018 im Ernst Deutsch Theater viele unterschiedliche Antworten erhielten: von der Intendantin Isabella Vértes-Schütter und von den beteiligten Künstler*innen des Abends.
Das Bundesjugendballett, 2011 von John Neumeier gegründet, ist seit Beginn seines Bestehens jährlich zu Gast im Ernst Deutsch Theater; die acht jungen Tänzerinnen und Tänzer zeigten uns Ausschnitte aus ihrer Choreografie „BJB Songbook - What We Call Growing Up“ - begleitet von Musizierenden, die live dazu spielten und sangen.
Das Opernloft ist seit 2015 ohne eigenes Theater und produzierte mit dem Ernst Deutsch Theater bislang zwei Koproduktionen: „Ein Maskenball“ (Mai/Juni 2017) und aktuell „Carmen“. Hieraus sahen wir Ausschnitte: frech und frei interpretiert, wie es das Markenzeichen des Opernlofts ist. Immer treu dem Motto „Oper muss nicht muffig sein!“
Zum „Kampf der Künste“ traten die Slammer Lucia und Lennart gegeneinander an, begleitet vom Slam-Moderator Rasmus Blohm. Und die hauseigene Improtheatergruppe „Das Elbe vom Ei“ lauschte genau auf das Publikum, um aus den Stichworten unterhaltsame Geschichten zu improvisieren.
Als besonderer Höhepunkt gab es eine Leseprobe aller beteiligten Schaupieler*innen von „Der gute Mensch von Sezuan“. Dieses Stück von Bertolt Brecht eröffnet die neue Spielzeit 2018/19 am Ernst Deutsch Theater - und die Probenarbeit mit Regisseur Wolf-Dietrich Sprenger begann just am selben Tag, an dem unser Abend der Begegnungen stattfand.
Fotos: Martin Bieling
06. November 2017
„Ich muss dir mal einen Ort in Hamburg zeigen, der wirklich besonders ist!“ Mit dieser vielversprechenden Äußerung begann die Geschichte des Hamburger Sprechwerks. Denn der „Ort“, eine ehemalige Speditionshalle auf einem Hinterhof, war eine Schule für Veranstaltungstechniker mit allem Pipapo, das ein Theaterherz höher schlagen lässt: Eine komplette Bühne mit rotem Vorhang, Rigg, Lichtanlage, Tonanlage und Zügen - alles Nötige für eine praxisorientierte Ausbildung für zukünftige Veranstaltungstechniker*innen.
Was zum vollständigen Glück allerdings noch fehlte, war Theaterkunst. Und die gibt es heute im Hamburger Sprechwerk zuhauf! Die Intendantin Konstanze Ullmer stellte an unserem „Abend der Begegnung“ am 6. November 2017 die Vielseitigkeit Ihres Theaters vor: Die Autorin und Regisseurin Denise Stellmann sprach persönlich über ihre neue Produktion „touched“ und zeigte Szenen aus der Inszenierung; Turid Müller sang und spielte Ausschnitte aus ihrer Musikkabarett-Show „Teilzeitrebellin“, „Die Zuckerschweine“ gaben Kostproben aus ihrer Arbeit als Impro-Theatergruppe - und die Schüler*innen der 2. (Ausbildungs-)Klasse der Contemporary Dance School Hamburg zeigten die beindruckende Choreografie „Das Rauschen“, ebenfalls zuvor durch ein kurzes zwischen dem Schulleiter, dem verantwortlichen Choreografen und Konstanze Ullmer eingeleitet. Das Publikum im restlos gefüllten Zuschauerraum spendete begeisterten Applaus.
Fotos: Martin Bieling
11. September 2017
Ein exklusives Konzert mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen
Der neue Konzertsaal in Hamburg hat eingeschlagen „wie eine Bombe“ und entsprechende Verwüstungen verursacht: Mit der Eröffnung der Elbphilharmonie ist ein „run“ auf die dortigen Konzerte ausgebrochen, dass man sich verwundert die Augen reibt. War da was? Krise bei klassischen Musik? Silbersee im Zuschauerraum? Nachwuchsprobleme beim Publikum?
Da es nicht ansatzweise ausreichend Plätze für die immense Nachfrage nach Konzerten in der Elbphilharmonie gibt, hat die TheaterGemeinde Hamburg sich sehr frühzeitig vorgenommen, aus der Not eine Tugend zu machen, und veranstaltete am 11.09.2017 kurzerhand ein Konzert ausschließlich für die Abonnentinnen und Abonnenten der TheaterGemeinde.
Das Orchester des Abends, Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, hat sich nicht nur in die erste Liga der deutschen Klangkörper vorgespielt, sondern gehört mittlerweile zu einem der weltweit führenden Orchester überhaupt. Dirigentin war die Mexikanerin Alondra de la Parra, die mittlerweile in New York lebt. Der Solist des Abends für Beethovens Klavierkonzert war der britische Pianist Paul Lewis, ein Schüler Alfred Brendels und wie sein Lehrer dem poetischen Klavierklang verpflichtet.
Auf dem Programm standen die Werke
Das gesamte Konzert im Großen Saal der Elbphilharmonie war ein kulturelles Ereignis der ganz besonderen Art!
Fotos: Martin Bieling
03. November 2016
First Stage Theater und Stage School Hamburg stellen sich vor
Seit fast 30 Jahren gibt es sie schon: Die Stage School Hamburg, in der in einer dreijährigen Ausbildung die Schülerinnen und Schüler professionell in Tanz, Gesang und Schauspiel vor allem für die Sparte Musical ausgebildet werden. Im März 2016 feierte der jüngste Theater-Neuzugang Hamburgs Eröffnung: Das First Stage Theater. Endlich - der Name ist natürlich Programm - gibt es eine erstklassige Auftrittsmöglichkeit für den professionellen Musical-Nachwuchs: hauseigene Bühnenprogramme (etwa: „42nd Street“) und Shows, Produktionen aus der Hamburger Musiktheater-Szene sowie die beliebten „Monday Night Performances“.
Am 03.11.2016 gaben die Schülerinnen und Schüler der Stage School den Abonnentinnen und Abonnenten der TheaterGemeinde einen exklusiven Einblick in ihre professionelle Ausbildung zum Bühnendarsteller: auf ihrer hauseigenen Bühne zeigten sie uns Auszüge aus ihren Showprogrammen, aber auch charakteristische Probesituationen und typische Unterrichtseinheiten. Durch den Abend führten Theaterchef und Schulleiter Thomas Gehle sowie die Choreografin Anja Launhardt. Und natürlich bestand für alle Anwesenden die Möglichkeit, in einer kleinen Talk-Runde Fragen rund um das Thema Musical-Theater und professionelle Ausbildung sowie zu allem, was vor, auf und hinter der Bühne von Belang ist, an den Auszubildenden oder die Ausbildende zu bringen
Fotos: Martin Bieling
25. Mai 2016
Ein vergnügliches Nachbarschaftstreffen von Ohnsorg Theater und SchauSpielHaus.
Am 25. Mai 2016 kam es nun zu einem künstlerischen Gipfeltreffen der besonderen Art, das in dieser Weise noch nicht da war! Das Deutsche SchauSpielHaus Hamburg war zu Gast im Ohnsorg Theater, und beide Ensembles nahmen daran teil. Neben Interviews mit Karin Beier (Intendantin Deutsches Schasupielhaus) und Christian Seeler (Intendant Ohnsorg Theater) kam es zu dem unerhörten Vorfall, dass ein niederdeutscher Faust (Joachim Bliese, Ohnsorg Theater) einem hochdeutschen Gretchen (Josefine Israel, SchauSpielHaus) ungeniert den Hof machte und auf Erhörung hoffte. Markus John (SchauSpielHaus) stellte den kölschen Taxifahrer Foxi vor, Siine Behrens und Holger Dexne (Ohnsorg Theater) präsentierten Auszüge aus „Wöör mit Kulöör - Die große Wörterfabrik“, und Sandra Keck und Ensemble sangen Songs aus „Rock op Platt“. Die charmante Moderatorin Elisabeth Burchhardt führte durch das Programm des Abends.
Fotos: Martin Bieling
29. Oktober 2015
Es reicht schon lange nicht mehr, nur fleissig sein Instrument zu studieren - heute ist es alles andere als selbstverständlich, dass Menschen ein Konzert besuchen oder ganz allgemein etwas mit klassischer Musik anfangen können. Junge Künstlerinnen und Künstler sind gezwungen, sich mit der Vermittlung und Erklärung ihrer Arbeit zu beschäftigen - und dies auch zu können. Der Abend der „Begegnung“ im Lichtwarksaal am 29.10.2015 stand demnach ganz im Zeichen des künstlerischen Nachwuchses: Die Pianistin Verena Metzger, der Cellist Raphael Paratore und der Violinist Philipp Wollheim - alle drei Jahrgang 1992 - stellten ihr hohes musikalisches Können unter Beweis und waren zudem gerne bereit, Fragen und Antworten zu ihrem beruflichen Alltag, ihrer Ausbildung oder den Anforderungen durch ein sich veränderndes Publikum zu stellen.
Im Mittelpunkt des Abends stand die gespielte Musik: Die drei Instrumentalisten spielten das Klaviertrio d-moll op. 49 des damals 21jährigen Felix Mendelssohn sowie Dmitrij Schostakowitschs Klaviertrio e-moll op. 67 aus dem Jahr 1944.
Zwischen den beiden Trios stellte Amadeus Templeton das TONALi-Projekt vor - an dem auch die drei Musizierenden des Abends teilgenommen haben: Jedes Jahr werden junge und besonders begabte, in Deutschland studierende Musikerinnen und Musiker im Alter zwischen 16 und 21 Jahren eingeladen, sich für den TONALi-contest zu bewerben. Aus den vielen Bewerbungen werden 12 Finalisten von einer unabhängigen Fach-Jury ausgewählt - so jung diese Menschen sind, so hervorragend sind sie bereits auf ihrem Instrument. Was es damit auf sich hat, mit wie viel Begeisterung und Kollegialität die jungen Menschen teilnehmen - und wie vor allem viele hundert Schülerinnen und Schüler Jahr für Jahr über TONALi mit klassischer Musik in Berührung kommen und dem „Silbersee“ farbige Tupfer verleihen - davon berichtete Amadeus Templeton anschaulich und eloquent.
Fotos: Martin Bieling
28. Mai 2015
Oper in kurz - ein Scherz? Die TheaterGemeinde ist zu Gast im Opernloft (damals noch in der Fuhlentwiete unweit des Gänsemarkts), um genau dieser Frage nachzugehen. Und klar: Auf die Frage „Darf man Opern kürzen und bearbeiten?“, sagt das Opernloft ganz selbstbewusst „Ja“. Und das mit Ausrufungszeichen. Und lädt auch noch dazu ein, die im Foyer erstandenen Getränke ganz respektlos mit in die Vorstellung zu nehmen.
Wir fragen uns - und damit die Opernloft-Künstlerinnen und -Künstler: Was darf man machen auf einer Opernbühne? Warum macht das Opernloft genau das? Was meint das Publikum dazu? Sowieso „das“ Publikum: Gibt es das? Wer ist denn „das“ Publikum im Opernloft? Und schließlich: Warum eigentlich Oper? Ist die noch nötig? Warum soll man da hin? Durch den Abend moderierten am 28.05.2015 überaus gutgelaunt und kurzweilig die drei Macherinnen des Opernlofts: Die Intendantin Inken Rahardt, die Geschäftsführerin und Sopranistin Yvonne Bernbom und die Dramaturgin Susann Oberacker. Gemeinsam mit den Sängerinnen sowie der Pianistin Makiko Eguchi ging es um nicht weniger als das Wollen und Wehe der Opernkunst von heute und in der Zukunft - musikalisch begleitet durch Ausschnitte aus „Heimliches Flüstern“, „Carmen“, „Der fliegende Holländer“, „Tosca“ und „Die Zauberflöte“. Im Anschluss an die Vorstellung bestand die Möglichkeit zu Austausch und Gespräch im geräumigen Opernloft-Foyer.
Fotos: Martin Bieling
29. Oktober 2014
Unsere Frage für diesen Abend lautet: Was haben zeitgenössischer Tanz, vertreten etwa durch Namen wie William Forsythe oder Jan Fabre, gemeinsam mit klassischem Ballett, etwa den Choreographien von John Neumeier? Ganz viel? Ganz wenig? Gar nichts? Das HAMBURG BALLETT feiert weltweit Erfolge, die Vorstellungen in der Staatsoper sind meist bis zum letzten Platz ausverkauft. Das Choreographische Zentrum auf Kampnagel hingegen versucht, dem zeitgenössischen Tanz in Hamburg ein breiteres Publikum zu erschließen.
Das Programm des Abends (29.10.2014):
Im Anschluss an die Veranstaltung lädt die TheaterGemeinde Hamburg ein zu einem Glas Wasser oder Saft oder Wein in der Kantine des Ballettzentrums. Hier besteht auch die Möglichkeit zum Gespräch mit den Mitwirkenden des Abends und den Mitarbeitenden bzw. den Vorständen der TheaterGemeinde Hamburg.
Fotos: Martin Bieling
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